Friday, September 20, 2019

Polenfeldzug 1939: Positive Reaktionen britischer und französischer Freunde Polens auf den Einmarsch der Roten Armee auf Hoheitsgebiet der Republik Polen



Das 40-mm-Bofors-Geschütz der ehemaligen britischen Luftverteidigung. Ein ähnliches Modell wurde in Polen in den letzten Jahren vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs unter dem Lizenzvertrag hergestellt. Diese Geschütze spielten große Rolle bei der Verteidigung von Lemberg (Lwiw, Lwow). Die Verteidigung Lembergs im September 1939 gegen die Deutsche Wehrmacht dauerte zehn Tage lang. Die stolze und heitere Großstadt war ein lebendiges Symbol für Jahrhunderte lange Rolle Polens als Schutzwehr Europas. Man kämpfte dort also auch 1939 erbittert. Nach dem Einmarsch der Roten Armee hat der Marschall Timoschenko den Verteidigern freien Abzug nach Ungarn versprochen. Doch aufgrund des Befehls Stalins konnte der Marschall sein Wort nicht halten. Durch den Tyrannen der vielen Völker als Volksfeinde beurteilt, mussten sie den Schicksal der Millionen von Russen teilen; grundlose Inhaftierung, Foltern, Ermordung durch Stalins Henker.



Das historische Geschütz wurde 2006 durch Balcer~commonswiki auf dem Gebiet des britischen Militärmuseums ( CFB Borden - Base Borden Military Museum) photographiert. Wikimedia Commons, CC BY-3.0.





So berichtete darüber eine der besten Zeitungen der neutralen Staaten von damals:


London, 26. Sept. (P. B.) Man beginnt hier den russischen Einmarsch in Polen noch ruhiger zu beurteilen als in den ersten Tagen, Seitdem am letzten Sonntag Lord Halifax [der britische Außenminister] den russischen Botschafter Maisky wieder zum ersten Male seit dem letzten 23. Juli empfangen hat,


Will der «New Chronicle» sogar wissen, daß das Eingreifen der Russen in Regierungskreisen mit einer Art Wohlwollen betrachtet wird“


Immerhin fällt aus, daß auch Chamberlain heute im Unterhaus die Sowjets durchaus schonend behandelte. Er gab kein weiteres Werturteil über ihre neue Außenpolitik, besonders keine neue Verurteilung. Umso nachdrücklicher wies er daraufhin, daß die Russen den größten Abschnitt Polens besetzen und unter anderem auch einen Teil Warschaus [in Bezug auf die polnische Hauptstadt hat er etwas falsch verstanden] und die galizischen Ölfelder erhalten.


Wollte er damit indirekt sagen, daß das Reich seiner Schätzung nach eine ernste Niederlage erlitten hat? Wie Marineminister Churchill zeigte auch er im gleichen Zusammenhang, daß die englische Blockadepolitik entgegen den deutschen Behauptungen wirksam ist.“
(England, „Luxemburger Wort“, 27. September 1939, S. 3. Die Quelle hier)


Wenn irgendjemand noch Zweifel daran hatte, zu welchem ​​Zweck der Premierminister Seiner Majestät des Königs, der wahrhaftig ehrenvolle Neville Chamberlain, die polnische Unabhängigkeit „garantiert“ hat, war seine Regierung durchaus in der Lage, eine vernünftige Erklärung zu dieser Angelegenheit abzugeben.




Am 1. Oktober hielt Churchill, der mit dem Amt des Marineministers betraut war, eine Rundfunkansprache, eine Stalin gegenüber freundliche Rede


.. in der er u. a. erklärte: Wir hätten uns wünschen können, dass die russischen Armeen nicht als Invasoren, sondern als Freunde und Verbündete Polens an der derzeitigen Grenzlinie stehen würden. Doch dass die russischen Armeen an dieser Grenze stehen sollen, war eindeutig notwendig für die Sicherheit Russlands gegenüber die Bedrohung durch Nazideutschland. Auf jeden Fall ist die Linie da, und es wurde eine Ostfront geschaffen, die Nazideutschland nicht eröffnen wagt. Als Herr von Ribbentrop letzte Woche nach Moskau bestellt wurde, war es, um die Tatsache kennenzulernen und zu bestätigen, dass die nationalsozialistischen Pläne bezüglich der baltischen Staaten und der Ukraine zum Erliegen kommen müssen.“
(Meine Eigene Übersetzung. Die Quelle in Englischer Sprache hier,)

Die verkündeten durch die regierenden Politiker Beurteilungen wurden blitzschnell durch die ganz offen zensurierte Presse wiederholt. Ihre Leser (und man las die Zeitungen damals überall; die einzige Alternative dazu war das Rundfunk) waren doch mit der ersten Aufführung der kriegerischen Zusammenarbeit der zwei Ordnungsmächte Osteuropas zutiefst erschreckt.




Man stellte also den Zeitungslesern einen auf die Dauer unvermeidlichen gewaltigen Zusammenstoß zwischen dem deutschen „Drang nach Osten“ und den sowjetrussischen „Drang nach Westen“ ins Aussicht


Die Aktion Rußlands, ob es nun bolschewistisch oder nationalistisch sei, wird auf die slawischen Völker immer einen Einfluß ausüben. In Stalin scheint Rußland einen Zaren gefunden zu haben, der alle russischen Gebiete wieder vereinigt.“ So schrieb darüber eine der französischen Zeitungen von damals.
(Rußlands Rolle, Paris, 25. Sept., „Luxemburger Wort“, 27. September 1939, S. 1, Die Quelle hier)


So sollte es in der Tat am Ende geschehen. Nur sollte diese gewaltige Entwicklung, samt ihren Folgen im Übersee, auch das Ende des märchenhaften Reichtums, der beiden kolonialen Weltreiche und schließlich immer mehr ernstzunehmende Bedrohung des nationalen Fortbestehens Großbritanniens und Frankreichs bedeuten. Die menschlichen Regierungen von heute und die Gottes gerechte Ordnung...






No comments:

Post a Comment