Sunday, November 4, 2018

Ein sog. Spielzeug weltpolitisch ausgebaut: Wie Ostdeutschland den Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg gewonnen hat




In den Händen der leidenschaftlichen Eisenbahnmodellbauer wurden die entsprechenden Anlagen der DDR-Bauart oftmals zu atemberaubenden Kunstwerken. Auf diese Art und Weise hatte das deutsche Volk noch einmal seine technische Genialität vor den Augen der ganzen Welt bewiesen.
(Bildfenster aus dem YouTube-Video: Modellbahn H0 Loks DDR Vorstellung Anlage)


1946 war der Abenteuer begonnen. Schon drei Jahre später wurde er zum Nationalsport Ostdeutschlands. Nach weiteren ein paar Jahren wurde das winzige rollende Material fast zur Mangelware der sog. volkseigenen Volkswirtschaft. Seine erstaunlich große Rolle im Leben der Deutschen Demokratischen Republik wurde zu einer leicht nachprüfbaren Tatsache. Doch nicht nur. Wir stehen in diesem Fall wohl vor dem größten Geheimnis aus der Geschichte der Ostblockstaaten und vor den Ursachen der größten Tragödie der Weltgeschichte zugleich.





Die aufwendige Modelleisenbahnenbau-Aufgabe für ganze Familie


In den 1950ern und 1960ern Jahren spielten die Modelleisenbahnen, eine große Rolle bei der Freizeitgestaltung der DDR-Bürger. Es gab mehrere Ursachen dafür. Zum ersten, die Unterstützung seitens der Staats- und Parteiführung. Die PIKO-Produktionsgesellschaft-Konstrukteure (PIKO stammt von: Pionier-Konstruktionen) waren in der Lage den führenden Parteigenossen der SED klar zu machen, dass die Modelleisenbahn kein Spielzeug, sondern eine wertvolle Exportware und sogar ein wichtiges Fördermittel des technischen Fortschritts im Landmaßstab ist. Zum zweiten, konnte sie auch als eine der Hauptgarantien, dass die DDR-Bürger dem grauen Alltag keinen politischen Kampf ansagen, wahrgenommen werden. Kaum ein anderes Hobby nehmt soviel Zeit und Mühe in Anspruch.




Ein Weihnachtsgeschenk ohne gleichen


Am Anfang bekam ein ostdeutscher Junge einen ganz einfachen Schachtel auf den Gabentisch zu Weihnachten: ein paar Stück am Rollmaterial – ganz typische Baureihen, ein bis zwei Meter Schienen. Aus Zinkblech (verzinktes Eisenblech) – alles, bis auf den elektrischen Antrieb wie im 19, Jahrhundert. 
 


Bildfenster aus dem YouTube-Video: PIKO [V047] Die PIKO Geschichte und Tag der Offenen Tür 2017


Dann, mit Hilfe des Familienvaters oder eines Onkels begann eine am Anfang sehr bescheidene Modelleisenbahnanlage zu entstehen, obgleich sie alle, Kinder und Erwachsenen, tagelang damit beschäftigt waren. Im Alter von 6 bis 14 Jahren war bei dem ältesten Sohn solche Anlage anwesend. Dies war aber nur ein Anfang. Aus den Gründen, die ich im weiteren Teil dieses Aufsatzes klar zu machen versuche, waren auch Männer aus seiner Familie, seine Mutter, sein Lehrer usw. daran interessiert, dass diese Freizeitbeschäftigung dauerhaft und immer mehr interessant wird.


In einem DDR-Kulturpalast in den frühen 1950ern. Bilderquelle: ibidem


Diese winzigen, sein Vorbild in einem sehr genauen Maßstab abbildende Schienenverkehrs-Systeme waren in mancher Hinsicht ein technisches Wunderwerk jener Zeit


Dies lag vor allem an der hervorragendem elektromechanischen Steuerung der Weichen und der Ampel. Der automatische Betrieb der großen Modelleisenbahn-Anlagen wurde eingeführt. um das Auffahren der Einheiten zu verhindern. Allmählich wurden auch die Neusilber-Schienen eingeführt. Außerdem war die Qualität der Erzeugnisse der zwei ostdeutschen Hersteller des Sortiments (PIKO und Zeuke), was die Detaillierung der Anlehnung an dem Vorbild betrifft durchaus vergleichbar, manchmal sogar besser als im Westen. Die entzückende Ausführung der winzigen Schienenfahrzeuge wurde so gedacht. um das Herz ihres Besitzers für Lebenszeit zu erobern.




Nach dem Zweiten Weltkrieg die Welt wurde – wie Sie vielleicht wissen – in Ostblock und sog. freie Welt getrennt


So wurde Deutschland auch in Westdeutschland und Ostdeutschland geteilt. Nach diesem Muster wurden in Westdeutschland viele Arten von Lokomotiven und Zügen für die Deutsche Bundesbahn entwickelt. In Ostdeutschland wurden jedoch für die Staatsbahn der DDR (Deutsche Reichsbahn) ganz besondere Konstruktionen und Typen von Lokomotiven und Zügen entwickelt, obwohl einige Loks in der Sowjetunion hergestellt wurden. In diesem Video vom Pilentum-Fernsehen können Sie eine sehr detaillierte Modelleisenbahnanlage sehen, die zweifellos das Wirtschaftsleben der Zeit darstellt. Und das Beste daran ist: die Arbeit wird zügig durchgeführt! Dies zeigt eine typisch deutsche Einstellung zur Arbeit, aber nicht ganz die tatsächliche Leistung eines kommunistischen Landes


Die DDR-Eisenbahnen arbeiteten wirklich so gut nur unter der Bedingung, dass die Ministerien usw. nicht zu viele Fehler bei der zentralisierten Verwaltung der Volkswirtschaft machten. Wenn die Wetterbedingungen auch gut waren, war natürlich eine so hohe Effizienz möglich. Und das ist ein der Gründe, warum die Eisenbahnmodellierung zum Nationalsport des sowjetisch kontrollierten Teils des geteilten Deutschlands wurde.




Wozu sich mit Vergangenheit quälen? Es ist doch besser spielen und dabei für den neuen Zeitalter zu arbeiten


Der weit angelegte Modelleisenbahnenbau zuhause oder im Kulturhaus ließ den Deutschen an die Greueltaten der Jahren 1939-45 sowie die größte Niederlage in der ganzen Geschichte ihres Landes, zumindest einigermaßen vergessen. Übrigens, sie konnten dabei auch das Raum und die Materialien beliebig, nach dem alten Prinzip: Ordnung (und Sauberkeit) muß sein, gestalten. Nachdem die Neuordnung Europas durch die Wehrmacht zweimal mit misslungenen Versuchen, mit schrecklichem Ausmaß an menschlichen Opfern und Zerstörungen, endete war dies eine wunderbare Atempause sowie ein Arzneimittel gegen Nervenzusammenbruch.


Übrigens, auch die Ehefrauen waren, aus ihrem eigenen Standpunkt ausgehend, durchaus dafür. Ein so aufwendiges Hobby bedeutete doch, dass die Ehemänner ihre Freizeit zu Hause verbringen werden, um mit den minderjährigen Söhnen zu spielen und die Jungen dabei was vernünftiges zu lernen.


Jeder vernünftige Mensch, auch im Ausland, musste zugeben, dass die Teutonen diesmal sich wieder etwas sehr gutes einfallen ließen und man dies ihnen nur beneiden kann. Das Glück des Einzelnen konnte auf diesem Wege mit Erfordernissen der modernen Volkswirtschaft in Einklang gebracht werden. Die Maschinen wurden dabei kennengelernt (ein Modell-Lock kann ein paar hundert verschiedene Teile haben), das Basteln erlernt, die Elektrizität sowie elektromechanische Steueranlagen immer besser verstanden. Das technische Können bei den Erwachsenen und Jugendlichen konnte man leicht und erfolgreich beim Spiel verbreiten.




So also z. B. im Nachbarland Polen wurde dies aufmerksam beobachtet: Die Deutschen haben den Krieg verloren und nun gewinnen sie den Frieden!


Ein Presse-Berichterstatter aus der VR Polen in der DDR bemerkte, dass zwischen dem Niveau der Kulturtechniken in Polen und Deutschland immer noch eine schwer überwindbare Kluft bestehe. Er bemerkte beißend dabei: "Soll es nur ein Spaß sein? Als ich in der Warteschlange für zusätzliche Schienen und Übergänge vor dem am besten ausgestatteten Pinder-Mechaniker-Laden in Leipzig stand, wunderte ich mich über unsere Probleme der Förderung des technischen Könnens, die immer noch in den theoretischen Erörterungen, an der Grenze der Philosophie stecken.
PIKO – hobby nie tylko dla młodzieży, „Dziennik Łódzki, nr 14/1960, 17 Jan. 1960, S. 4


Vor dem Hintergrund entschied sich der polnische kommunistische Anführer Gomulka eine große Beratung, unter Teilnahme der Professoren und Ingenieuren, einzurufen. Erörtert wurden viele wichtigen Fragen, dann aber… Keine Entscheidungen zur Förderung des technischen Fortschritts getroffen. Der erfolgte allerdings in Polen seit den ersten Nachkriegsjahren, und insbesondere seit 1956, so oder so. Nur ein Beispiel dafür: der Großrechner Odra 1305, 1971 entworfen.


Wenn man aber nach Ostdeutschland oder Tschechoslowakei blickte, da wurden in den Kreisen der polnischen Intelligenzia derartige Bemerkungen wie oben herangeführt, gemacht. Wenn sogar die wenigen polnischen Jungen, die Kinder der technischen Oberschicht des Landes, die durch Vater oder einen großzügigen Onkel mit der Modelleisenbahnanlage beschert wurden, eine andere Meinung zu diesem Thema äußerten: Was die unseren Leute im Bauwesen erreicht haben ist schon was, aber das ist primaloh!


Im Dezember 1959 es wurde nötig vor den Läden, die elektrischen Modelleisenbahnen verkauften, lange in Warteschlangen stehen


In diesen Warteschlangen gab es viele Diskussionen über das Haupterholungsgeschäft Ostdeutschlands, zu welchem die Miniaturmodelle der wahren Züge und Eisenbahnlinien wurden, die (oft auf die unbestimmte Zeit) in jeder dritten Wohnung (oder im Keller oder Scheune) aufgestellt wurden. Die Vor- und Nachteile der PIKO-Systeme (H0, Maßstab 1:87, auch A-Gleis genannt) und G (Maßstab 1:25, auch als G-Gleis bekannt) wurden bei dem sehr belebten und nicht einmal sogar höchst bemerkenswerten (manchmal sprachen sich die zehnjährigen Knaben wie Fachleute aus) Meinungsaustausch besonders oft berücksichtigt. Das H0-System wurde angenommen u. a. um die Ausfuhren der Modellbauindustrie zu erleichtern.


Was davon übrig ist: Märklin, PIKO sowie die außergewöhnlich starke Position der deutschen Kleinmaschinen- und Modellbauindustrie

Die PIKO-Werke sind einer der größten Hersteller von Spielzeug-Bahnen in der Welt von heute. In dem Familienunternehmen in Thüringen (und in China) hatte man einst die Idee, relativ günstige Einsteiger-Sets für junge Modellbahnliebhaber anzubieten, und diese glänzende Idee aus der Deutschen Demokratischen Republik blieb unverändert. Diese Möglichkeit ist jetzt auch in den USA und vielen anderen Ländern verfügbar. Das H0-System wurde übernommen und soll in drei Varianten unterteilt werden: Standard, Expert, Classic. Die Expert-Klasse bietet viele Robotereigenschaften von miniaturisierten Zügen, unjd preiswert dazu. Ganz nach der guten Tradition der DDR-Industrie! Die Classic-Linie steht für höchste Präzision und ausgefeilte Motorentechnologie. Zwei andere Systeme: TT und N (oder: NN) sind ebenfalls verfügbar, jedoch hauptsächlich in Europa.

Auch Märklin, ein viel älteres Unternehmen aus dem ehemaligen Westdeutschland, ist ein sehr wichtiger Spieler in diesem Industriezweig. Das Unternehmen produziert z. B. hochentwickelte Dampfantriebe für reiche, hauptsächlich erwachsene Eisenbahnmodell-Begeisterte.


Alle diese Produkte des deutschen Fleißes und der Leistungsfähigkeit sagen etwas anderes aus, als es heutzutage behauptet wird
Erstens ist es nicht das politische System, sondern das Niveau des Personals der Führungskräfte, das eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Volkswirtschaft spielt. Zweitens sind die Deutschen keine blutdürstigen Barbaren. Die Deutschen haben alle nur erdenkliche Maschinen gebaut, um die Lebensnotwendigkeiten reibungslos zu besorgen. 
Auch die gutes Zeug schaffende Hochkultur des deutschen Volkes, in der alle Angestellten ermutigt werden, mit ihren Mitarbeitern in Kontakt zu treten, gut und voll Mitgefühl für sie zu sein, ist unglaublich effizient, weil die Deutschen und Österreicher stets als eine Mannschaft, und nicht nur als Einzelpersonen arbeiten. Organisationen mit einer so hohen Arbeitskultur ermutigen die Mitglieder, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, was zu hoher Motivation, Zufriedenheit, Produktionsqualität und Umsatzwachstum führt.
 


Das deutsche Schönheitsgefühl: eine alte DDR-Lokomotive vor den PIKO-Werken aufgestellt. Durchaus lobenswert! Ein Vorbild für ganz Europa. Bilderquelle: ibidem.

Leider wurde dieses einzigartige positive Potenzial von Deutschen und Österreichern für Europa und die Welt, für das Gemeinwohl des Abendlandes nie voll ausgenutzt. Nur ein österreichischer Kaiser und nur drei deutsche Kanzler waren sich der Notwendigkeit bewusst, diese österreichisch-deutsche Kultur auszubreiten, indem man gut und mitfühlend für andere europäische Völker ist. Das ist einer der Hauptgründe, warum Europa heute so schwach und erschöpft ist. 

Es ist jedoch unbedingt nötig nach einem gemeinsamen Nenner und Befreiungsschlag zugleich zu suchen, und meinerseits bin ich bereit dies so wie Jozef Mann, polnischer Künstler und Berliner Sänger aus Lemberg, also ein Landsmann meines Großvaters, leidenschaftlich sang, in der Eigenschaft als Publizist, zu tun.


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