Friday, July 5, 2019

Die Affenhitze in Mittelpolen: Ihre Folgen für Gegenwart und Zukunft


 

So sah die Stadt Lodsch, die informelle Haupstadt Mittelpolens, während der Juni-Affenhitze aus: Das wolkenlose Himmel, die glühende Sonne, fast menschenleere Straßen, 32 bis 38 Grad im Schatten. Die überhitzten Plattenbauten dazu.




Am 11. Juni war in ganz Polen eine ausgedehnte und verlängerte Hitzewelle begonnen. Diesmal kam sie so wie im Vorjahr, aber viel früher als 2015. Unterdessen mahnten die Wettermänner in Polen zur Vorsicht angesichts eines längeren Hitzewetters, bei dem in den meisten Teilen des Landes Temperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius erwartet worden waren. Dies erwies sich jedoch als eine eineübertrieben optimistische Beurteilung der Lage.




Die Temperaturen stiegen auf 38 bis 40 Grad Celsius im Schatten


Die Zentrale Dienststelle für Sicherheit (eine Regierungseinrichtung) hat gesagt, dass die Menschen viel Wasser trinken sollten, sich zwischen 10 und 20 Uhr ins Freie kaum zu wagen (in Bezug vor allem auf ältere Menschen), während der heißesten Stunden auf Turnerschaft zu verzichten usw. Als ein weiteres Verhängnis sollten sich auch fast tropische Stürme und heftige Regenfälle erweisen. Zum Glück sind die letzten Wetterverhältnisse immer noch eine sehr rare Seltenheit in Mittelpolen.


Die Zentrale Dienststelle für Sicherheit (auf Polnisch: Rządowe Centrum Bezpieczeństwa, abgekürzt: RCB) ist eine Krisenverwaltung-Organisation, die unter anderem wird eine Warnung (als SMS-Nachricht: alert RCB) an Ihnen senden, wenn gefährliche Wetterbedingungen bevorstehen.




Vor dem Hintergrund hat die Stadtpräsidentin von Lodsch, der größten Stadt Mittelpolens, verkündet dass es eine Klimakatastrophe bevorstehe


Während der am Mittwoch (den 26. Juni) abgehaltenen Sitzung des Stadtrates hatte sie zuerst das Vertrauensvotum zu schaffen. Die Präsidentin begann seine 10-minütige Rede mit der Berechnung der Veränderungen zum Besseren, die in den letzten Jahren in der Stadt erfolgen sollten. Es gab unter anderem mehr als eine Million Touristen, die letztes Jahr nach Lodsch kamen. Auch zahlreiche Investitionen, die riesengroßen und die kleineren, z. B. neue Bänken. Bei der Debatte setzte sich jedoch unerwartet das Thema der Ökologie durch. Die Stadtverwaltung arbeitete jedoch umsonst, wenn die globale Erwärmung in der Stadt nicht aufgehalten werden könne. "Wir haben heute 50 Grad Celsius draußen" (d. h. in der Sonne), sollte sie sagen.




Dann kündigte sie die „Grüne Revolution“ in Lodsch an


Sie warnte, die Städte würden in Wüsten verwandeln, die Wohnsiedlungen ohne Wasser bleiben. Sie sieht die Rettung in der Mülltrennung. Mindestens drei Viertel davon sollen nun getrennt abgeliefert werden, sonst könnten bald die Vorstädte durch das Müll überschwemmt werden. Heute ist das Verhältnis bestenfalls umgekehrt. Wasser muss immer mehr sparsam genutzt werden, so Hanna Zdanowska.




Es wurde eine einfache Methode gefunden, um den Wasserverbrauch zu senken


Ein Wasserzähler wird in die Wohnungen als Modernisierungsmaßnahme bei den Festbauten eingebaut. Der Einbau von Wasserzählern ist kostenlos und vom Mieter zu dulden. Eine Pflicht zur Nachrüstung von Wasserzählern wurde übrigens, so wie einst die Schocktherapie in der polnischen Volkswirtschaft, auf dem demokratischen Wege, durch die Abstimmung der nicht ganz die Folgen bewussten Wohnungsbesitzer, eingeführt. Die modernisierten Wohnungen werden mit Fernwärme (d. h. neben Raumwärme auch mit Warmwasser) versorgt, und als eine veraltete und gefährliche Lösung erklärte Gaswarmwasserbereiter in Massen zerlegt.




Die wichtigste Folge ist einfach und schwerwiegend zugleich: Sie sind in der Zukunft bei Ihrem Bad und bei der Wäsche auf Heizkraftwerk angewiesen


Die Elektrizität und Wärme aus dem Heizkraftwerk ist heutzutage in Polen keine sichere Sache mehr. Die Stein- sowie die Braunkohle ist in der EU in Ungnade gefallen, Holz wurde aber als die größte erneuerbare Energiequelle in Europa anerkannt. Das Großteil der Energiewirtschaft Polens beruht auf der Kohleverbrennung, so also wird in den Öfen der mittelpolnischen Heizkraftwerke, zusammen mit Kohle etwa 20 Prozent Forstbiomasse verbrannt. Es stellt sich die Frage ob dies nur eine Übergangs-Lösung ist? Gegen Erdgas wurde aber bisher in Berlin und Brüssel nicht soviel gesagt und abgestimmt.


Im Rahmen der EU-Klimaziele die Menge der bei den Heizkraftwerken verbrannten Stein- und Braunkohle muss immer mehr begrenzt werden. Das Problem wurde (nur zur Zeit?) dadurch gelöst, dass immer mehr Holz in den Feuerstätten der Kraftwerke verbrannt wird. Zu diesem Zweck werden die Bäume in den Städten (niedrige Transportkosten) jedes Jahr gefallen.




Wozu die Rasen zu rasieren?


Lodsch davon wird berühmt, dass man hier keine Löcher in den Straßen ebnet und keine Rasenmäher verwendet — scherzt man in der Stadt. Dies scheint aber soeben durch die Politik vorgegeben werden. Wo ist der Sinn drin? Die blühenden Gehwegränder wurden wohl unterschätzt in ihrer Eigenschaft als natürliche Stauseen und Abkühlungssystem.




Wilkommen in Euro-Afrika! Ich hab das Bild in der Temperatur von 45 Grad Celsius gemacht. Hinter den Blättern, im Schatten der Bäume gab es zu diesem Zeitpunkt zumindest 100 Mücken anwesend.


Dies bedeutet aber, will das jemand oder nicht, eine Artenvielfalt an Insekten, darunter den Blutsäugern. Auf dem Gebiet des ehemaligen Beigutes Baluty (heute ein Stadtpark), wo die wilde Wiese besonders imposant blüht man kann sogar um 12 Uhr mittags, bei der glühenden Sonne, durch erstaunlich farbige Fliegen oder große Mücken gebissen werden.



Eine nur scheinbar idyllisch anmutende Landschaft!


Falls der Unterhalt der Feldhygiene dermaßen überall vernachlässigt wird, die Vielfalt wieder unter Hut zu kriegen kann nicht mehr leicht sein.

 

Diese Lage muss besonders ernst überdacht werden als die Biologen sagen invasiver Asiatischer Hornisse in Europa den Kampf an


Invasion der asiatischen Hornissen in Westeuropa ist in vollem Gange. Sie wurde auf den Handelsschiffen von Vietnam nach Frankreich eingeschleppt. Für den Menschen stellt die Gattung Vespa velutina keine große direkte Gefahr dar. Ihre bevorzugte Beute ist aber ohnehin schon ernsthaft in ihrer Existenz bedroht: die europäische Biene.


Ein Krieg wurde den überseeischen Eindringlingen durch Wissenschaft und Wirtschaft erklärt, und die ganze Angelegenheit steht symbolisch für die Gefahr der Kontaminierung von aus dem Ausland eingeführten Waren, Gütern, Fahrzeugen und Ausrüstungen durch Exemplare invasiver, gebietsfremder Arten. Wenn nur einmal etabliert und verbreitet, stellen sie eine große Gefahr für unsere natürlichen Ökosysteme (einschließlich Wälder, Dörfer und Vororte) dar.




Wie es zu beweisen war, es bildet sich hier ein neuer Markt


... mit Bedarf für solche Sachen wie: Klimaanlagen, Maschinen und andere Mittel für die wilden Wiesen (damit sie nicht irgendwie extrem wild werden), usw. Es ist dabei genug daran zu erinnern dass bei manchen Supermarktketten in Mittelpolen immer noch keine Klimaanlage gibt. Neue Chancen um Gewinne zu machen und den dazu benötigten Vermittlern auch verdienen zu lassen, warten.



Die aüßerst zahlreichen Lodscher Damen und Mädchen in Kurzhosen waren nur eine der Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu diesen heißen Tagen.




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