So sah
die Stadt Lodsch, die informelle Haupstadt Mittelpolens, während der
Juni-Affenhitze aus: Das wolkenlose Himmel, die glühende Sonne, fast
menschenleere Straßen, 32 bis 38 Grad im Schatten. Die überhitzten
Plattenbauten dazu.
Am 11.
Juni war in ganz Polen eine ausgedehnte und verlängerte Hitzewelle
begonnen. Diesmal kam sie so wie im Vorjahr, aber viel früher als
2015. Unterdessen mahnten die Wettermänner in Polen zur Vorsicht
angesichts eines längeren Hitzewetters, bei dem in den meisten
Teilen des Landes Temperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius
erwartet worden waren. Dies erwies sich jedoch als eine eineübertrieben optimistische Beurteilung der Lage.
Die
Temperaturen stiegen auf 38 bis 40 Grad Celsius im Schatten
Die
Zentrale Dienststelle für Sicherheit (eine Regierungseinrichtung)
hat gesagt, dass die Menschen viel Wasser trinken sollten, sich
zwischen 10 und 20 Uhr ins Freie kaum zu wagen
(in Bezug vor allem auf ältere Menschen), während der heißesten
Stunden auf Turnerschaft zu verzichten usw. Als ein weiteres
Verhängnis sollten sich auch fast
tropische Stürme
und heftige Regenfälle erweisen. Zum Glück sind die letzten
Wetterverhältnisse immer
noch eine sehr rare Seltenheit in Mittelpolen.
Die
Zentrale Dienststelle für Sicherheit (auf Polnisch: Rządowe Centrum
Bezpieczeństwa, abgekürzt: RCB)
ist eine Krisenverwaltung-Organisation, die unter anderem wird eine
Warnung (als SMS-Nachricht: alert
RCB)
an Ihnen senden, wenn gefährliche Wetterbedingungen bevorstehen.
Vor
dem Hintergrund hat die Stadtpräsidentin von Lodsch, der größten
Stadt Mittelpolens, verkündet dass es eine Klimakatastrophe
bevorstehe
Während
der am Mittwoch (den 26. Juni) abgehaltenen Sitzung des Stadtrates
hatte sie zuerst das Vertrauensvotum zu schaffen. Die
Präsidentin begann seine 10-minütige Rede mit der Berechnung der
Veränderungen zum Besseren, die in den letzten Jahren in der
Stadt erfolgen sollten. Es gab unter anderem mehr als eine Million
Touristen, die letztes Jahr nach Lodsch kamen. Auch zahlreiche
Investitionen, die riesengroßen und die kleineren, z. B. neue
Bänken. Bei der Debatte setzte sich jedoch unerwartet das Thema der
Ökologie durch. Die Stadtverwaltung arbeitete jedoch umsonst, wenn
die globale Erwärmung in der Stadt nicht aufgehalten werden könne.
"Wir haben heute 50 Grad Celsius draußen" (d. h. in
der Sonne), sollte sie sagen.
Dann
kündigte sie die „Grüne Revolution“ in Lodsch an
Sie
warnte, die Städte würden in Wüsten verwandeln, die Wohnsiedlungen
ohne Wasser bleiben. Sie sieht die Rettung in der
Mülltrennung. Mindestens drei Viertel davon sollen nun getrennt
abgeliefert werden, sonst könnten bald die Vorstädte durch das Müll
überschwemmt werden. Heute ist das Verhältnis bestenfalls
umgekehrt. Wasser muss immer mehr sparsam genutzt werden, so Hanna
Zdanowska.
Es
wurde eine einfache Methode gefunden, um den Wasserverbrauch zu
senken
Ein Wasserzähler wird
in die Wohnungen als Modernisierungsmaßnahme bei den
Festbauten eingebaut. Der Einbau von Wasserzählern ist kostenlos und
vom Mieter zu dulden. Eine Pflicht zur Nachrüstung von Wasserzählern
wurde übrigens, so wie einst die Schocktherapie in der polnischen
Volkswirtschaft, auf dem demokratischen Wege, durch die Abstimmung
der nicht ganz die Folgen bewussten Wohnungsbesitzer, eingeführt.
Die modernisierten Wohnungen werden mit Fernwärme (d. h. neben
Raumwärme auch mit Warmwasser) versorgt, und als eine veraltete und
gefährliche Lösung erklärte Gaswarmwasserbereiter in
Massen zerlegt.
Die
wichtigste Folge ist einfach und schwerwiegend zugleich: Sie sind in
der Zukunft bei Ihrem Bad und bei der Wäsche auf Heizkraftwerk
angewiesen
Die
Elektrizität und Wärme aus dem Heizkraftwerk ist heutzutage in
Polen keine sichere Sache mehr. Die Stein- sowie die Braunkohle
ist in der EU in Ungnade gefallen, Holz wurde aber als die größte
erneuerbare Energiequelle in Europa anerkannt. Das Großteil der
Energiewirtschaft Polens beruht auf der Kohleverbrennung, so also
wird in den Öfen der mittelpolnischen Heizkraftwerke, zusammen mit
Kohle etwa 20 Prozent Forstbiomasse verbrannt. Es stellt sich die
Frage ob dies nur eine Übergangs-Lösung ist? Gegen Erdgas wurde
aber bisher in Berlin und Brüssel nicht soviel gesagt und
abgestimmt.
Im
Rahmen der EU-Klimaziele
die Menge der bei den Heizkraftwerken verbrannten Stein- und
Braunkohle muss immer mehr begrenzt werden. Das Problem wurde (nur
zur Zeit?) dadurch gelöst, dass immer mehr Holz in den Feuerstätten
der Kraftwerke verbrannt wird. Zu diesem Zweck werden die Bäume in
den Städten (niedrige Transportkosten) jedes Jahr gefallen.
Wozu
die Rasen zu rasieren?
Lodsch
davon wird berühmt, dass man hier keine Löcher in den Straßen
ebnet und keine Rasenmäher verwendet — scherzt man in der Stadt.
Dies scheint aber soeben durch die Politik vorgegeben werden.
Wo ist der Sinn drin? Die blühenden Gehwegränder wurden wohl
unterschätzt in ihrer Eigenschaft als natürliche Stauseen und
Abkühlungssystem.
Wilkommen
in Euro-Afrika! Ich hab das Bild in der Temperatur von 45 Grad
Celsius gemacht. Hinter den Blättern, im Schatten der Bäume gab es
zu diesem Zeitpunkt zumindest 100 Mücken anwesend.
Dies
bedeutet aber, will das jemand oder nicht, eine Artenvielfalt an
Insekten, darunter den Blutsäugern. Auf dem Gebiet des
ehemaligen Beigutes Baluty (heute ein Stadtpark), wo die wilde Wiese
besonders imposant blüht man kann sogar um 12 Uhr mittags, bei der
glühenden Sonne, durch erstaunlich farbige Fliegen oder große
Mücken gebissen werden.
Eine nur
scheinbar idyllisch anmutende Landschaft!
Falls
der Unterhalt der Feldhygiene dermaßen überall vernachlässigt
wird, die Vielfalt wieder unter Hut zu kriegen kann nicht mehr leicht
sein.
Diese
Lage muss besonders ernst überdacht werden als die Biologen sagen
invasiver Asiatischer Hornisse in Europa den Kampf an
Invasion
der asiatischen Hornissen in Westeuropa ist in vollem Gange. Sie
wurde auf den Handelsschiffen von Vietnam nach Frankreich
eingeschleppt. Für den Menschen stellt die Gattung Vespa
velutina
keine große direkte Gefahr dar. Ihre bevorzugte Beute ist aber
ohnehin schon ernsthaft in ihrer Existenz bedroht: die europäische
Biene.
Ein
Krieg wurde den überseeischen Eindringlingen durch Wissenschaft und
Wirtschaft erklärt, und die ganze Angelegenheit steht symbolisch für
die Gefahr der Kontaminierung von aus dem Ausland eingeführten
Waren, Gütern, Fahrzeugen und Ausrüstungen durch
Exemplare invasiver, gebietsfremder Arten. Wenn nur einmal
etabliert und verbreitet, stellen sie eine große Gefahr für unsere
natürlichen Ökosysteme (einschließlich Wälder, Dörfer und
Vororte) dar.
Wie
es zu beweisen war, es bildet sich hier ein neuer Markt
... mit
Bedarf für solche Sachen wie: Klimaanlagen, Maschinen und andere
Mittel für die wilden Wiesen (damit sie nicht irgendwie extrem wild
werden), usw. Es ist dabei genug daran zu erinnern dass bei manchen
Supermarktketten in Mittelpolen immer noch keine Klimaanlage
gibt. Neue Chancen um Gewinne zu machen und den dazu benötigten
Vermittlern auch verdienen zu lassen, warten.
Die
aüßerst zahlreichen Lodscher Damen und Mädchen in Kurzhosen waren
nur eine der Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu diesen heißen Tagen.
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