Hitler
verlässt die Welt, um in der Hölle zu schmoren. Es ist gut so, aber
es wäre besser
auch
genau zu wissen, wie dazu gekommen ist. Ich
füge hinzu,
dass die Erinnerungen von Kurt
Lüdecke im Nürnberger Prozess
als Beweis für die Anklage verwendet werden sollten. Er selbst
sollte auch aussagen, die
US-amerikanischen
Staatsanwälte
erkannten aber,
dass das puritanische Amerika von damals vor Empörung zittern würde,
wenn bestimmte Umstände zutage treten würden, doch nicht in die
richtige Richtung. (flickr.com)
Dezember
1937. In
New York
wurde eine zumindest scheinbar hochinteressante Geschichte von Kurt
Lüdecke,
einem deutschen Weltenbummler, Abenteurer, Geldbeschaffer und
ehemaligem Anhänger der NSDAP, veröffentlicht. Das Buch mit dem
faszinierenden Titel: I
Knew Hitler. The Story of a Nazi Who Escaped the Blood-Purge
(auf Deutsch: Ich
habe Hitler kennengelernt.
Die
Geschichte eines Nazis, der der blutigen Säuberungsaktion entkommen
ist),
wurde von dem Verlag Charles Scribner's Sons intensiv beworben.
Der
Verfasser
wurde als
eingeschriebenes Mitglied der Hitler-Partei und viele entscheidende
Jahre lang enger
Freund von Hitler selbst dargestellt.
1933, hieß es, er habe den Unmut des neuen Kanzlers auf sich ziehen
lassen. In der Folge wurde er eingesperrt, konnte aber acht Monate
später aus dem Konzentrationslager Oranienburg fliehen. Seitdem lebt
in den VSA, hofft auf das politische Asyl dort, fügte der Verlag
hinzu.
Eine
bösartige Persönlichkeit
Der
zukünftige Helfer Hitlers wurde in einer wohlhabenden Berliner
Familie erzogen.
Er
war der jüngste von drei Söhnen eines Fabrikdirektors.
1890
geboren
wollte er als Schuljunge zu seiner Ausbildung keineswegs Hand
anlegen. In seinem Alter spürte
er den starken Einfluß des Zaitalters
auf sich, das in Westeuropa, und insbesondere im Deutschen Reich,
durch die
Rückkehr zum Heidentum,
die Gnosis und den Zusammenbruch
der christlichen Werteordnung im
Alltag
gekennzeichnet wurde.
Offensichtlich
er war als Jugendlicher mehr an seiner eigenen Frühreife im
sexuellen und intellektuellen Gebiet und davon sich für ihn
ergebenden sofortigen Nutzen interessiert, als an dem Lernen in der
Schule. Nur schwer hat er, als ein 17-jähriger, die Grundschule
beendet. Der beunruhigte Vater hat den schwulen Sohn demnächst nach
Kaiserliche Wehrmacht geschickt.
Im
Zeitraum nach dem Abschluß
seines Militärdienstes, 1909-1914
bereiste er Westeuropa und weilte in der Regel in Frankreich.
In seinen Erinnerungen behauptet er, dass er dort 1910 durch
Glücksspiele zu so viel Geld gekommen sei, dass er fortan im Stande
war, ohne jede Arbeit nur für sein Vergnügen zu leben. Sein Dossier
bei der Staatsanwaltschaft in Berlin ist aber ein Beweis dafür, dass
sein früher Wohlstand andere Gründe hatte.
Der
Fabrikantensohn wurde demzufolge zu einem homosexuellen
Prostituierten,
der sich wohlhabende Amateure einiger damals streng verbotenen
Vergnügen aufsuchte, um diese dann zu erpressen.
Dafür
stand Zuchthaus und Schwerstarbeit damals.
Dies bedeutete, praktisch
genommen, Todesurteil
für die kultivierten Männer aus den sogenannten vornehmen Kreisen,
die nie schwer arbeiten mussten. Deswegen es war nicht schwer gewesen
diese Kunden zu
freigiebigen Zahlungen zu nötigen,
wenn man ihnen (aus dem Ausland, um selbst nicht bestraft werden) mit
einer Anzeige drohte. Dies galt insbesondere für Frankreich, wo
bereits damals die sog. sexuellen Minderheiten kaum verfolgt waren.
Trotzdem
waren etliche einflußreiche Männer in diesem Ganymed verknallt, und
dies ermöglichte ihm einen steilen
Aufstieg in der Welt der großen Politik und bei der Hochfinanz
Die
Tatsache, dass er als Gigolo ohne materielle Sorgen leben konnte
bedeutete nicht, dass er für sein deutsches Vaterland, erniedrigt
und in die Ruine getrieben nach dem Ersten Weltkrieg, nicht viel
übrig hatte. Man muß ausgesprochen dumm oder verlogen sein, um
nicht zu bemerken, dass auch bei den sogenannten sexuellen
Minderheiten Patrioten und sogar Nationalisten gibt. Dazu kam noch
etwas: Ein
Ausmaß an der Judenfeindlichkeit war
einst für fast alle Familien der Industriellen bezeichnend. Die
Juden waren schließlich erfolgreiche und unangenehme Mitbewerber im
Bereich der Industrie und des Handels.
So
hatte Lüdecke keine Hemmungen daran, zum Angestellten des in New
York City angesiedelten privaten Geheimdienstes des Industriellen
Henry Ford werden.
Der Geheimdienst bekam von seinem Chef, dem genialen
Großindustriellen und Lebensreformer, die
Aufgabe die einflussreichen US-amerikanischen Juden, samt ihren
zahlreichen Familien, zu ausspionieren,
damit sie dann, falls diese Ford zu sehr ärgern, als
Unternehmer
fertig machen oder zu schwächen. Henry Ford war weder ein
Homosexueller noch Homosexuellen-Freund, wusste aber dass der Lüdecke
viele ihm als Helfer dabei geeignete gute Bekannte in Deutschland,
Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich hat.
So
konnte Kurt L. in der Eigenschaft als Geheimagent viel erreichen, da
die sog. Judenkunde in Westeuropa blühte damals auf
Dafür
es gibt viele, heutzutage schon sehr wenig bekannte Beispiele. Dies
ausnutzten die Hakenkreuzler nach der Machtübernahme und haben ganze
Reihe an Büchern herausgegeben, die schädliche Rolle des Judentums
in Europa und Amerika beweisen sollten. Wenn man etwas davon liest,
da wird man durch die riesige Menge an verschiedenartigsten
Einzelheiten, die auch insgeheim erobert und versammelt werden
mussten, erstaunt. Ganze Hunderte Leute arbeiteten daran.
In
dieser Eigenschaft wurde er auch für Hitler und seine Bewegung
nützlich
Nachdem
er Hitler
bei einer Massendemonstration am Münchner Königsplatz (1922)
sprechen
hörte,
hatte er den zukünftigen Reichskanzler und Führer als seinen
persönlichen Helden anerkannt, und wie viele Jahre später schrieb:
„Sein Aufruf an die deutsche Männlichkeit war wie ein Ruf zu den
Waffen, das Evangelium, das er predigte, eine heilige Wahrheit.“ Am
nächsten Tag sprach er
(wirklich
oder angeblich?) vier Stunden lang mit Hitler und bot sich diesem und
der Nazi-Sache an „ohne Vorbehalt […] Ich
hatte ihm meine Seele gegeben.“
(Nach
der englischsprachigen Wikipedia, das Stichwort: Kurt Lüdecke)
Einige
Jahre lang war der schlaue Mann als Anhänger der Hakenkreuzler und
Hitlers persönlicher Vermittler tätig
Die
Bedeutung seiner Dienste für die Sache der Hakenkreuzler hat er in
seinem im
Exil veröffentlichten Buch
ganz sicher übertrieben.
Es ist sonnenklar, dass der entscheidende Teil der materiellen
Unterstützung der NS-Bewegung floß auch durch andere Vermittler
ein. Wohl die einzige nachprüfbare historische Tatsache scheint
erfolgreiche Vermittlung bei Mussolini zu sein. Im Ergebnis erlaubte
der faschistische Diktator Italiens den Journalisten seine Landes mit
dem damals noch international wenig bekannten Fanatiker aus
Deutschland in einem Interview für das italienische und
internationale Publikum mehr verständlich zu machen. Anders als
heute war damals Italienisch eine breit bekannte internationale
Sprache gewesen.
Bis
1933 war Hitler mit dem für ihn nützlichen Abenteurer und
Geldbeschaffer einigermaßen befreundet oder die beiden waren einfach
gute Bekannten. Dies endete letztendlich mit der Ungnade seitens des
frisch gebackenen Diktators als
der ehemalige Gigolo, dessen bisherige Einkommensquellen allmählich
eintrockneten, sich mit
weitgehenden
finanziellen Forderungen an Hitler wandte.
Man muss sich daran erinnern, dass während der ersten zwei Jahren
seiner Regierung der „schöne Adi“ musste vor allem die riesige
Arbeitslosigkeit bekämpfen und konnte sich derartige Dankbarkeit
ganz einfach nicht leisten. Dafür
musste aber auch
der „Führer“ seinen Preis bezahlen.
Diese
angeblich glaubwürdigen Erinnerungen des ehemaligen Nazi-Vermittlers
waren nur die ersten aus ganzer Reihe der Bücher und Filme...
Nämlich
sie sollten die braune deutsche Staatsführung bei der
US-amerikanischen Öffentlichkeit schlimmer als lächerlich
vorstellen. Das 833 Seiten starke Buch enthielt Behauptungen über
das Privatleben der NSDAP-Anführer, die man mit dem Schreibstil der
Historiker der senatorisch-republikanischen Oberschicht im Bezug auf
die ersten römischen Kaiser vergleichen kann. Um sich kurz zu
fassen, er
schrieb seinen ehemaligen Freunden verschiedenartigste schändliche
Absonderlichkeiten sowie unersättliche Blutrünstigkeit zu.
Dies spielte die Hauptrolle dabei, dass die sog. Neuordnung in Europa
jenseits des Atlantiks in stereotype dunkle Denkmuster verfiel.
Im
nächsten Aufsatz hoffe ich zu zeigen, wie weit derartige Denkmuster,
jedenfalls bevor November 1938, durch weitere Fälschung der Lage in
der Welt von damals entstehen mussten.
Wie
armselig!
Lüdecke
verspottete Juden,
aber der amerikanische Cäsar Franklin Delano Roosevelt vergötterte
sie. Infolgedessen konnte der
Schöpfer der ersten Propaganda-Rakete, die aus den USA gegen
Deutschland abgefeuert wurde,
nicht nur keine US-amerikanische Staatsbürgerschaft, sondern auch
kein
Asyl
oder ständigen Wohnsitz erhalten.
Stattdessen
landete er hinter Gittern und dann in einem Internierungsslager.
Nach dem Krieg wurde er nach Westdeutschland deportiert, wo er 1960
sein sterbliches Leben beendet hat.
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